Go Canada Go!

Um fünf Uhr klingelt der Wecker, um sechs Uhr geht es mit dem Fahrrad los zur Busstation, um viertel vor sieben steigen wir in den "Snow-bus" nach Whistler.

Während der zweistündigen Fahrt haben wir eine schöne Aussicht auf die Westküste, kleine Inseln, hohe Berge, Nebel, Wasserfälle, eben alles, was die Gegend um Vancouver so zu bieten hat. Wirklich schön.

 

In Whistler angekommen müssen wir unsere Tickets für "Alpine Skiing" umtauschen gegen Tickets für "Cross-Country-Skiing", weil die alpinen Wettkämpfe auf Samstag vorverlegt wurden.

 

Also fahren wir zum Paralympic Parc und sehen uns die 1 Kilometer Sprint Rennen an. Vom Parkplatz bis zum Stadion müssen wir ein Stück laufen, dabei werden wir immer wieder von netten Helfern angefeuert, die uns versichern, dass wir "gleich" da sind.

Die Landschaft ist schön, aber sehr winterlich ist es nicht. Es regnet. Schnee liegt nur noch abseits der Wege und er sieht auch schon alt und schmutzig aus.

Am Stadion angekommen haben wir die Wahl zwischen der Sitztribüne und Stehplätzen direkt an der Strecke. Es sind erstaunlich viele Zuschauer hier, die Tribüne ist fast voll.

Wir sehen Vorläufe, Semifinals und Finals in den Kategorien "Standing - Visually impaired", "Standing" und "Sitting".

Wirklich erstaunlich ist die Leistung der sehbehinderten, teilweise vollständig blinden Athleten: Sie werden zwar von einem vorherfahrenden "Guide" mit Funkkontakt begleitet, aber das Tempo und die Sicherheit, mit der sie die bergab Kurven nehmen ist beeindruckend.

Ebenfalls beeindruckend ist das Durchhaltevermögen der Fans, die zwischen den Vorläufen und dem letzten Finale fünf Stunden im kalten Regen ausharren und alle Teilnehmer kräftig anfeuern. Leider haben wir keine Deutschlandflagge, aber immerhin unsere kürzlich erstandene Bärenglocke.

Im Finale der sehbehinerten Damen können wir eine Goldmedaille für die Deutsche Verena Bentele bejubeln.

Um nicht an der Tribühne fest zu frieren, wärmen wir uns zwischendurch bei sportlicher Betätigung auf.

Bevor uns der Bus zurück nach Vancouver bringt, bummeln wir noch durch Whistler. Außerhalb der Skisaison ist der Ort sicherlich beschaulich, im Moment aber überfüllt mit Snowboardfahrern (bzw. -trägern) und Paralympics-Helfern.